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MR-Arthrographie

Die Kernspintomographie hat sich mittlerweile als das nicht invasive Untersuchungsverfahren für Gelenke etabliert. Die Klärung von Gelenkpathologien ist einer der häufigsten Indikationen für eine MR-Untersuchung. Es hat sich allerdings gezeigt, dass bei fehlenden Gelenkerguss als sog. intrinsisches Kontrastmittel und abhängig von dem zu untersuchenden Gelenk Probleme bei der Erkennung bestimmter intraartikulärer Pathologien bestehen können.

Aus diesem Grund hat sich die direkte MR-Arthrographie bei gewissen Fragestellungen als sinnvolle diagnostische Untersuchungsmethode etabliert. Der Nutzen dieser Methode ist durch viele Studien belegt. In der Regel kommt die MR-Arthrographie dann zum Einsatz, wenn durch eine herkömmliche Kernspintomographie nur eine unzureichende Erklärung der jeweiligen Beschwerden vorliegt. In seltenen Fällen besteht jedoch unmittelbar die Indikation zur MR-Arthrographie.

Ablauf einer MR-Arthrographie

Unmittelbar vor der eigentlichen Kernspintomographie wird unter Röntgenkontrolle und sterilen Bedingungen nach Lokalanästhesie das jeweilige zu untersuchende Gelenke mittels einer sehr dünnen Nadel punktiert. Nach Dokumentation der korrekten Nadelposition wird eine geringe Menge eines stark verdünnten MR-Kontrastmittels in das Gelenk gespritzt. Danach erfolgt die eigentliche MR-Untersuchung.

MR-Arthrographie der Hüfte mit Darstellung eines typischen Risses des Labrum acetabulare

Was muss man bei bzw. nach einer solchen Untersuchung beachten?

Durch die Einbringung des Kontrastmittels in das Gelenk entsteht ein Druckgefühl. Dies ist sogar ausdrücklich gewünscht, denn nur so ist gewährleistet, dass eine ausreichende Menge Flüssigkeit im Gelenk ist. Die Kontrastmittelflüssigkeit wird innerhalb weniger Stunden wieder komplett vom Körper aus dem Gelenk resorbiert und über die Nieren ausgeschieden. Wir weisen darauf hin, dass das Führen von Fahrzeugen oder Maschinen nach einer solchen Untersuchung eingeschränkt sein kann und zu Ihrer eigenen Sicherheit für sechs Stunden unterbleiben sollte. Bitte kommen Sie daher in Begleitung oder mit öffentlichen Verkehrsmittel zur Untersuchung.

Welche Komplikationen können entstehen?

Die Hauptkomplikation bei einer MR-Arthrographie ist die Gelenkinfektion durch das Eintreten von Krankheitserregern in das Gelenk. Die Prävalenz einer solchen Gelenkinfektion liegt bei etwa 0,003%. Generell kann man sagen, dass das Verfahren sehr sicher ist und dass das mögliche Unbehagen auf Seiten der Patientinnen und Patienten im Allgemeinen geringer ist als erwartet. Jeder stellt sich die Punktion des Gelenkes viel dramatischer vor, als es eigentlich ist. Der Gewinn an diagnostischer Aussagekraft durch das Kontrastmittel im Gelenk ist jedoch bei den o.g. Fragestellungen unerlässlich.

MR-Arthrographie der Schulter mit Demarkierung eines Labrumeinrisses. Die herkömmliche MRT zeigte diesen Riss nicht.

Indikationen für eine MR-Arthrographie

1. Schulter

  • erneut auftretene Instabilität nach operativer Versorgung
  • sog. atraumatische Instabilität oder mikrotraumatischen Instabilität
  • sog. SLAP-Läsionen: hierbei handelt sich um spezielle Verletzungen der langen Bizepssehne an deren Ansatz im Schultergelenk
  • Rotatorenmaschettenläsionen, wenn diese durch eine herkömmliche MRT nicht eindeutig geklärt werden kann

2. Hüfte

  • Läsionen des Labrum acetabulare; bei dieser Frage besteht die unmittelbare Indikation zu einer MR-Arthrographie

3. Hand

  • bei Verdacht auf ein femoroazetabuläres Impingement

Achtung!

Aufgrund einer maximalen Traglast unserer Röntgendurchleuchtungstische von 135 kg ist eine Arthrographie von schwereren Patientinnen und Patienten leider nicht möglich.

Neuer Partner und Leiter der Abteilung Nuklearmedizin

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