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Brustdiagnostik (Mammadiagnostik)

  • Die Mammographie ist ein Leistungsschwerpunkt für den regionalen und überregionalen Bedarf.
  • Jährlich werden bei uns über 9.000 Frauen untersucht.

Wir unterscheiden zwei Indikationstypen:

  • Früherkennungs-(Vorsorge-)Mammographie
  • Klinische Mammographie

Früherkennungs-Mammographie

Sie stellt eigentlich die einzige Röntgen-Untersuchung dar, die eine lebensrettende Zielsetzung hat: Im Falle einer Früherkennung eines krankhaften Herdes in einem kleinen Stadium kann von einer sehr guten Heilungschance ausgegangen werden. Der Begriff “Vorsorge-Mammographie” wird verwendet, ist jedoch falsch, weil durch die Anfertigung einer Mammographie der Entstehung eines Brustkrebs nicht vorgesorgt werden kann. Vielmehr steht die möglichst frühe Erkennung kleiner Tumore oder deren Vorstufen im Vordergrund.

Thema Mammographie-Screening: Angesichts der Tatsache, dass statistisch in den Industrieländern jede 9. bis 10. Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkrankt, und dass der Hauptanteil der Brustkrebserkrankungen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auftreten, wird die Mammographie als Standard-Früherkennungsmethode in diesen Ländern in 2-jährigen Intervallen empfohlen.

Mammographie Screening Programm Mittelrhein Logo

In dem in Deutschland gestarteten Screening-Programm werden alle Frauen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr zu einer kostenlosen Mammographie eingeladen werden. Ein solches landesweites Früherkennungs-Programm (engl.: Screening) wird in anderen Ländern (Holland, Schweden, Finnland, USA) schon seit langem erfolgreich durchgeführt.

Bis zur Einführung des Screenings gab es in unserem Lande für eine Früherkennungs-Mammographie nur dann eine Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen, wenn die Mutter oder die eigene Schwester Brustkrebs hatten oder selbst schon einmal ein Brustkrebsleiden überstanden wurde.

Das Radiologische Institut Dr. von Essen richtet das Mammographie-Screening in der Region Mittelrhein aus. Dr. Toni Vomweg und Dr. Jochen Schenk sind die beiden Programm-Verantwortlichen Ärzte für die gesamte Region.

Klinische Mammographie

Unabhängig vom Alter tragen alle Krankenkassen selbstverständlich weiterhin die Kosten im Falle eines unklaren bzw. verdächtigen Tastbefundes, der von Ihnen, Ihrer Gynäkologin bzw. Ihrem Gynäkologen oder Hausarzt erhoben wurde. Eine solche Mammographie nennt man im Gegensatz zur Früherkennungs-Mammographie „klinische Mammographie“. Zur weiteren Abklärung eines Verdachtes werden dann auch an einem Termin eine Ultraschalluntersuchung bzw. andere notwendige diagnostische Methoden (Zusatzaufnahmen, Ultraschall, MRT, Stanzbiopsie, Vakuumbiopsie) angewendet, sofern das notwendig ist.

Bei tastbaren Knoten ist die schnelle und genaue Differenzierung entscheidend, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Knoten handelt und in welchem Ausmaß sich ein krankhafter Herd entwickelt hat. Durch diese Abklärung lässt sich dann auch eine individuell gezielte Therapie ableiten.

Technische Durchführung der Mammographie

Die Mammographie stellt die schwierigste aller Röntgenuntersuchungen dar, sodass sie sehr sorgfältig durchgeführt werden muss. Um eine gute Mammographie zu erstellen, bedarf es einer möglichst vollkommenen Einbeziehung der Brust in das Darstellungsfeld und einer ausreichenden Kompression durch den Tubus des Gerätes.

Vor dieser Kompression haben manche Frauen Angst. Die Kompression ist aber in den allermeisten Fällen gut erträglich, wenn die Mammographie von der Assistentin gut eingestellt ist und Sie als Patientin sich kooperativ auf die Untersuchung einlassen. Eine zu geringe Kompression würde ein unscharfes Bild machen und außerdem eine höhere Strahlendosis zur Folge haben.

Zur klinischen Mammographie gehört der klinische Befund, also die Klärung der Frage, ob ein Knoten tastbar ist. Ggf. kann je nach Ausfall des mammographischen Bildes noch gezielt nachgetastet werden. Außerdem wird ab einer gewissen Drüsendichte, die für jede Frau unterschiedlich ist, eine ergänzende Sonographie empfohlen oder durchgeführt, je nachdem, ob ihre Gynäkologin bzw. ihr Gynäkologe selbst sonographiert.

Mammographie Aufnahme Foto

Digitale Mammographie

Im Gegensatz zur älteren Variante der Erstellung einer Mammographie auf einem Röntgenfilm wird heute die digitale Mammographie eingesetzt. Hierbei wird das Mammographiebild von einem digitalen Detektor, ähnlich jedoch viel größer als in einer Digitalkamera, aufgefangen und dann an speziellen hoch auflösenden Monitoren angezeigt.

Mammographie Gespräch Arzt Patient

Diese Vorgehensweise bietet viele Vorteile:

Die Film-Mammographien waren Unikate. Waren Sie ausgeliehen oder im Krankenhaus verblieben, konnten wir beim nächsten Besuch oft nicht mehr vergleichen. Sofern die Belichtung einer Mammographie nicht ganz optimal gelungen ist, kann dies bei der digitalen Mammographie oft nachträglich ausgeglichen werden. Eine Bildwiederholung entfällt somit meist. Bei der Anzeige der digitalen Mammographien am Monitor helfen Computeralgorithmen beim Auffinden verdächtiger Regionen.

Hinsichtlich der Strahlenbelastung und der Bildauflösung ist die digitale Mammographie inzwischen deutlich unter dem Niveau der “alten” analogen Mammographie angelangt, jedoch geht die Entwicklung in diesem Bereich noch stetig weiter. In unserem Institut werden ausschließlich digitale Vollfeld-Mammographien (FFDM) angefertigt.

Tomosynthese (3D-Mammographie)

Das Tomosynthesegerät kann sowohl die herkömmlichen digitalen Mammographien erstellen, als auch die Brust in mehreren dünnen Schichten abbilden (Tomosynthese). Dazu rotiert der Röntgenkopf während der Untersuchung 15° um die Brust herum. Von der Tomosynthese profitieren besonders Frauen mit einer hohen Brustgewebedichte (ACR-Typ III und IV, zum Teil auch II, bei fokal hoher Dichte). Die Schichtaufnahmen sind im Vergleich zu den herkömmlichen Projektionsbildern „überlagerungsfrei“. Deshalb können viele Strukturen besser gesehen werden.


Die Tomosynthese ist eine neuartige Untersuchungsmethode, welche bisher noch von keiner gesetzlichen oder privaten Krankenkasse in den Regelleistungskatalog aufgenommen wurde. Zurzeit muss für diese entsprechend privat von den Patientinnen bezahlt werden.

Mammographiegerät mit Tomographie-Möglichkeit

Strahlenbelastung

Bezüglich der Strahlendosis, die immer wieder in den Medien zu Diskussionen führt, kann man inzwischen, nach langjährigen Studien aussagen, dass der Vorteil der mammographischen Erkenntnis den denkbaren Nachteil einer Strahlenbelastung weit überwiegt. Das Risiko-Nutzen-Verhältnis, also das Risiko durch Mammographie-Aufnahmen zu erkranken gegenüber dem Vorteil, durch Mammographien einen Tumor früher zu erkennen, wird für eine 50 jährige Frau mit <1:300 angegeben (U. Fischer, Röntgenmammographie, Thieme 2003; S. H. Heywang-Köbrunner, I. Schreer, Bildgebende Mammadiagnostik, Thieme 2001) und liegt vermutlich aufgrund der Dosisreduktion durch die digitale Mammographie in den letzten Jahren jetzt noch besser. Vergleicht man das Todesrisiko von Mammographien statistisch mit anderen Lebenssituationen, kann man folgende bildhafte Beispiele formulieren: “Das Risiko aufgrund einer Mammographie-Untersuchung zu versterben entspricht etwa dem Rauchen von 3 Zigaretten, oder schlicht dem Todesrisiko, wäre man 15 Minuten lang 60 Jahre alt!” (Quelle: S. H. Heywang-Köbrunner, I. Schreer, Bildgebende Mammadiagnostik, Thieme 2001). Moderne digitale Vollfeld-Mammographiegeräte (bei uns ausschließlich im Einsatz) sparen gegenüber der analogen Film-Folien oder der Speicherfolien-Mammographie je nach Brustbeschaffenheit bis zu 50% der Dosis ein.

 Bei der Tomosynthese liegt je nach Beschaffenheit der Brust die insgesamt verwendete Röntgendosis etwa 0-40% über der einer modernsten digitalen Vollfeld-Mammographie, jedoch meist immer noch unter der Höhe einer analogen Mammographie. Durch die Tomosynthese bekommt der Arzt im Gegenzug jedoch auch deutlich mehr Informationen.

Befundbesprechung

Befundbesprechung Mammographie

Nach Anfertigung der Mammographie durch eine unserer spezialisierten Assistentinnen sprechen Sie mit unseren Fachärzten Herr Dr. Vomweg und Herr Dr. Schenk oder mit einer unserer Fachärztinnen Frau Dr. Kohmann oder Frau Dr. Niewöhner den Befund durch.

Wertigkeit der Mammographie

Vorangestellt sei: Es gibt kein perfektes technisches Verfahren in der Brust-Diagnostik.

Die Mammographie stellt die wichtigste Routine-Untersuchung der Brust dar zwecks Klärung, ob ein krankhafter Befund vorliegt. Je nach Dichte des Drüsengewebes kann sich aber ein Tumor dem mammographischen Nachweis entziehen, insofern wird immer bei dichtem Drüsengewebe auch die Sonographie erforderlich, die allein ohne die Mammographie jedoch ebenfalls keine ausreichende Aussagekraft hat. Es gibt Tumore, die nur die Mammographie sieht, allerdings auch Tumore, die in dichten Brüsten nur der Ultraschall sieht. Es gibt sogar in seltenen Fällen Tumore, die zwar tastbar sind, aber weder in der Mammographie, noch im Ultraschall eindeutig zu sehen sind. Sehr entscheidend für die Erkennung früher und schwieriger Tumore ist die hohe Qualität der Herstellung der Mammographie und die hohe Erfahrung des auswertenden Arztes bzw. der Ärztin. In jedem Falle wird mit Ihnen der Befund besprochen.

Ein wichtiger Bestandteil der Mammographie ist jedoch die Darstellbarkeit von sehr feinen Verkalkungen, dem sogenannten “Mikrokalk”. Dieser ist lediglich in der Mammographie zu sehen, nicht jedoch im Ultraschall oder der MRT. Deshalb kann der Ultraschall die Früherkennungs-Mammographie nicht ersetzen.

Wertigkeit des Ultraschalls

Ultraschall ist in der Hand des Radiologen eine Zusatzuntersuchung, welche besonders wertvoll ist, wenn in der Mammographie aufgefallene Bereiche der Brust weiter abgeklärt werden sollen. Bei jungen Patientinnen (jünger als 40 Jahre) wird der Ultraschall als erste Methode angewendet. Hier macht eine Mammographie aufgrund der sehr hohen Dichte der Brust nur selten Sinn.

In unserem Institut werden drei hochmoderne Ultraschallgeräte eingesetzt, die mit Hochfrequenz-Sonden für die Brust-Diagnostik ausgestattet sind. Gerade der Ultraschall profitiert außerdem von der hohen Spezialisierung der Untersucher: Sowohl Dr. Vomweg, als auch Frau Dr. Kohmann und Frau Dr. Niewöhner sind bereits seit vielen Jahren auf die Brustdiagnostik spezialisiert und verfügen dementsprechend über eine hohe Expertise und Übung.

Weitere Verfahren/Biopsieverfahren

Sollte es dann doch einmal nötig sein, bieten wir Ihnen das komplette Spektrum der möglichen Zusatzuntersuchungen an:

  1. Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust
  2. Galaktographie zur Darstellung der Milchgänge (z. B. bei einer dunklen Sekretion aus der Mamille)
  3. Feinnadel-Zysten-Punktion
  4. Ultraschall-gesteuerte Hochgeschwindigkeits-Punktion (für Knoten)
  5. Stereotaktische Vakuumbiopsie am Liegend-Stereotaxietisch neuster Generation (bei Mikrokalk)
  6. Stereotaktische Vakuumbiopsie oder Drahtmarkierung im MRT

Wir hoffen, dass Sie eine solche Untersuchung nie benötigen, wenn doch, sind Sie bei uns in guten Händen: Unser Team verfügt über eine große Erfahrung in den genannten Untersuchungen. So werden z. B. im Jahr mehr als 450 Ultraschall-gesteuerte Biopsien und mehr als 150 Stereotaxien in unserem Haus durchgeführt.

Neuer Partner und Leiter der Abteilung Nuklearmedizin

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